Kontraktlogistiker-Tarifkommission bestätigt

16.09.2015 | Wolfsburg – Nachdem die Tarifverhandlungen bei CEVA Logistics GmbH bereits gestartet sind, ist nun auch bei einem weiteren Logistikunternehmen der Weg frei: Die Delegiertenversammlung der IG Metall Wolfsburg hat am Dienstag die Tarifkommission für das Kontraktlogistikunternehmen Hansmann Logistik GmBH einstimmig bestätigt.

Rene Schwaneberg und Melanie Jurasek. Foto: Jutta Ehlers, IGM

Die Delegierten der IG Metall Wolfsburg haben einstimmig für die Tarifkommission für das Logistik-Unternehmen Hansmann gestimmt. Foto: Matthias Leitzke

"Die Tarifkommission wird in Kürze tagen und die Tarifforderung beschließen", sagte Fachsekretärin Jutta Ehlers. Die Arbeitgeberseite ist bereits informiert. Damit ist ein weiterer Meilenstein für die Logistiker auf den Weg in  die IG Metall-Tarifbindung geschafft.

Der betrieblichen Vertreter Rene Schwaneberg und Melanie Jurasek hatten den Delegierten eindringlich die Situation der Beschäftigten bei Hansmann geschildert. Die Delegierten stimmten daraufhin unter großem Beifall dem Einsetzen der Tarifkommission zu.  Am 24. September ist eine öffentliche Aktion für faire Arbeit und  gegen den Missbrauch von Werkverträge vor dem Gewerkschaftshaus geplant. Hier kann jeder seine Solidarität zeigen.   

Bei CEVA ist derweil die Tarifverhandlung angelaufen. Die IG Metall stellt inzwischen die eindeutige Mehrheit der Gewerkschaftsmitglieder bei CEVA Logistics.  Die Kontraktlogistiker in der Region haben in den letzten 15 Jahren eine Lohnsteigerung von "mickrigen" 2 Euro erhalten. Erb macht deutlich, warum sich die IG Metall so energisch für die Kolleginnen und Kollegen einsetzt: "Ein Kontraktlogistiker, der bei Hansmann mit einer Wochenarbeitszeit von 40 Stunden in drei Schichten und zusätzlich auch am Wochenende arbeitet, erhält am Monatsende zwischen 1200 und 1400 Euro netto."

Es geht nicht nur um die bloße Solidarität der Stammbelegschaft von Volkswagen zu den Kontraktlogistikern im Umfeld, erklärt Erb. "Wenn Kontraktlogistiker ohne vernünftigen Tarifvertrag weiterhin billig Dienstleistungen anbieten, führt das zu Dumpingpreisen. Niedriglöhne bei den Kontraktlogistikern wiederum führen zu weiteren Auslagerungen von Arbeitsplätzen bei der Stammbelegschaft am Standort Wolfsburg. Es ist im Interesse der Stammbelegschaft, dass die IG Metall das Thema in die Hand nimmt."

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